Am 10. April stand der nächste Mobility Workshop am Programm, diesmal im Bundesinternat Wien “AM HIMMELHOF”. Dorthin führte uns – ganz im Sinne von „aktiver Mobilität“ – von der U4 Hütteldorf ein 15-minütiger Spaziergang bergauf. In der Schule erwarteten uns die Schüler/innen der Klasse 1H und Geografielehrer David Karall. Die Klasse kannten wir bereits von der Fokusgruppe im Dezember. So gelang auch ein schneller Einstieg ins Thema, den Begriff der Mobilität konnten die Schüler/innen bereits gut erklären:

„Mobilität ist, wenn man zu Beispiel mit dem Auto fährt. Und da forscht man auch nach neuen Verkehrsmitteln, was in der Zukunft alles möglich sein wird… also es geht eigentlich um alles, das mit Auto, Zug und alles was mit Fortbewegung zu tun hat.“ Für Mobilität braucht man auch „Oberleitungen, Fluglinien, Energie, Brücken, Autobahnen, Schuhe, U-Bahnen…“ undauch die Tiere müssen von A nach B kommen“.

Eine offene Einstiegsfrage brachte erste Einblicke in die Mobilitätsvorlieben der Schüler/innen. Hierbei wurde deutlich, dass die Klasse gerne recht sportlich unterwegs ist und das Fahrrad kristallisierte sich eindeutig als das liebste Verkehrsmittel heraus:

Für die Dauer des Projekts in der Schule schlüpfen die Schüler/innen in die Rolle von Mobilitätsforscher/innen und -planer/innen. Jede Forschung beginnt damit, Fragen zu stellen – daher machte den Auftakt die “Mobility Umfrage” in der Klasse. Hierbei wurden zunächst vom Projektteam erarbeitete Fragen rund um das Mobilitätsverhalten der Schüler/innen gestellt. Als “Fragebogen” diente der Klassenraum – im Sinne einer “soziometrischen Aufstellung” platzierten sich die Schüler/innen im Raum, wobei jede Ecke des Klassenzimmers eine andere Antwortmöglichkeit repräsentierte. So entstanden auch gleich Gespräche zu den einzelnen Fragen und die Kinder erläuterten ihre Antwortwahl. Die Ergebnisse wurden sofort in Zahlen in eine Exceltabelle eingetragen und so auch gleich Kreisdiagramme generiert, die sich die Schüler/innen am Beamer ansehen konnten.


Anschließend konnten die Schüler/innen selber Fragen stellen. Gefragt werden konnte alles rund um Mobilität, wobei die Frage mit JA oder NEIN zu beantworten sein sollte. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit konnten wir die Aufstellung nur mit 2 Fragen durchführen. Hierbei fiel die Wahl der Schüler/innen auf die Frage nach der Handynutzung unterwegs sowie nach der Zufriedenheit am Schulweg:

Nachdem wir nun bereits mehr rund um die Mobilität der Schüler/innen des Bundesinternats “AM HIMMELHOF” erfahren haben, war es Zeit einen 360° Blick auf andere Schulen dieser Welt zu werfen. Hierbei kam die Website 360cities.net zum Einsatz. Mittels Beamer wurden 360° Panoramen von Schulen aufgerufen und gemeinsam mit den Schüler/innen erkundet und kommentiert. Die Reise führte etwa zur Michaelhouse School nach Südafrika, wo gemeinsam eruiert wurde, welche Gebäude auf der Karte zum Schulgelände gehörten oder zur Ming Chuang Elementary School nach Taiwan. Hier begeisterte vor allem das viele Grün vor den Schulen.


Aerial pano of Michaelhouse School


Ming Chuang Elementary School

So wurde auch 360° Fotografie im Allgemeinen zum Thema. Es wurde erklärt, wie so ein 360° Foto entsteht und die mitgebrachte 360° Kamera gezeigt. Neben Kommentaren rund um die Schulen kamen immer wieder auch Fragen und Anmerkungen rund um die Technik der 360° Fotografie, z.B.:

„Kann man mit der Kamera auch nach unten schauen? Man sieht unsere Beine nicht. Fliegt die Kamera? Ist die Kamera auf einer Drohne? Kann man da noch weiter zoomen?“

Als nächstes konnten sich die Schüler/innen beim Mobility Kartenspiel als Mobilitätsplaner/innen üben. Begeistert schlüpften sie in die unterschiedlichen Rollen bzw. Vertreter/innen der “Lobbys” “Umwelt & Energie”, “Gesundheit & Fitness”, “Verkehrssicherheit”, “Industrie & Wirtschaft” und “Kinder & Jugend”. Dann galt es passende Aktionskarten zu finden, um die „Mobility Challenges“ zu meistern.

Luftverschmutzungen, Emissionen und Lärm belasten die Natur. Was tun? Die Lösung der Schüler/innen: Benzinautos werden verboten, E-Lastenräder eingeführt, gratis Falträder vergeben und Fuß- und Radwege durch Begrünung attraktiver gestaltet. Fliegende Skateboard dürfen dabei auch nicht fehlen!

Bis zum nächsten Workshop werden die Schüler/innen weiterforschen – als Unterstützung dient ihnen das “Mobility Forschungstagebuch”. Zudem gilt es Teams zu gründen, Ideen für den Bau der “Cardboard Cities” im 2. Mobility Workshop aufzuschreiben und dafür fleißig Materialien zu sammeln. Wir freuen uns schon auf eine kreative nächste Zusammenkunft mit den jungen Mobilitätsforscher/innen!

In den nächsten Wochen werdet ihr selbst zu Mobility Forscherinnen und Forschern!
…Aber wir haben doch gar keine Geräte?
Ihr bekommt ein Gerät, nämlich ein Forschungstagebuch.
…Cool!

Das Kartenspiel, das Forschungstagebuch und alle anderen Unterrichtsmaterialien und Pläne stehen nach der Pilotphase hier auf der Website zum Download bereit.

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