Die zwei beteiligten Klassen der VS Vorchdorf, die 3C von Fr. Hansl und Fr. Wallner und die 3B von Fr. Reitter trafen sich am 5.4. bzw. am 12.4., um die Ergebnisse ihrer Forschungsphase in Cardboard-Citys zu übertragen.

Forschungstagebuch und Forschungsphase

In der Forschungsphase zwischen den beiden Workshops beschäftigten sich die Kinder anhand des Forschungstagebuchs vor allem mit dem Thema Schulweg: Wie schaut der eigene Schulweg aus? Welchen Schulweg hatten Eltern, Großeltern und Nachbarn? Wie wäre der eigene Wunsch-Schulweg? Mit welcher aktiven Moblitätsform bzw. welchem Verkehrsmittel wären die Kinder da am liebsten unterwegs? Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Kinder zu Fuß, mit dem Schulbus oder dem Elterntaxi zur Schule gekommen sind und dass das bei ihren Eltern auch schon ähnlich war – ihre Eltern fuhren eher mit dem Schulbus, kürzere Schulwege wurden zu Fuß zurückgelegt.

Wünsche für den eigenen Schulweg fanden sich in beiden Klassen: Viele Kinder hätten gern einen Schulweg der noch mehr durch die Natur führt. Andere fänden es praktisch mit einem Raketenauto oder einer Drohne in die Schule zu kommen. Es gab aber auch den Wunsch via Wasserrutsche in die Schule zu kommen oder im Winter mit dem Skibob. Den Weg zu Fuß zurücklegen zu können war auf Nachfrage bei den Beiträgen durchaus ein Wunsch. Die Schule auf Rädern (in einem Forschungstagebuch), die einen quasi abholt oder das rollende Bett (Präsentation einer fertigen Cardboard City) waren Ideen, die auch erfunden wurden.

Wir von Otelo trafen uns in der Forschungsphase auch einmal mit jeder Klasse und haben uns die Forschungstagebücher ansehen dürfen und Zwischenergebnisse präsentiert bekommen.

Richtung Cardboard City

In beiden Klassen haben sich schon in der Forschungsphase Teams gebildet, die gemeinsam ihre Ideen einer Wunsch-Schulumgebung der Zukunft in einen großen Karton einbauen wollten.

Die Teams mit klingenden Namen wie: „Flowergroup“, „Mini-Pop-Kids&Unicorns“, „FC Salzburg“, „The Boys“ oder „The Best“  haben auch bereits an der Arbeit ihrer Pläne begonnen.

Zweiter Workshop – Anregungen und Bau der Cardboard Cities

Diesen Workshop starteten wir jeweils mit einem Bericht der Kinder, was sie in der Zwischenzeit im Rahmen des Projekts gearbeitet und geforscht haben. Wir haben im Gespräch anhand von Bildern nochmals den Moblitätsbegriff und was denn da alles von verschiedenen Fahrzeugen über Planung und Infrastruktur bis hin zum Schaffner und dem Zu-Fuß-gehen in der aktiven Mobilität alles dazugehört, aufgefrischt. Auch die Zusammenhänge zum Umwelt(schutz), der Gesundheit usw. konnten dadurch erneut verstehbar gemacht werden.

Im Anschluss führten wir ein Mobilitäts-Quiz im Multiple-Choice Format durch. Die meisten Kinder waren sehr sicher in der Beantwortung der Fragen und wir hoffen, dass sich ihr Wissen rund um die Mobilität durch die Bearbeitung des Themas mit verschiedenen Methoden weiter festigt.

360° Schulen

Die eigene Schulumgebung, die im Forschungstagebuch ebenfalls einen Platz für die Bearbeitung bekommen hat, ist der natürliche Ausgangspunkt für die Kinder, wenn sie eine ideale Schulumgebung der Zukunft planen und gestalten. Zur weiteren Anreicherung mit Ideen, haben wir 360° Fotos von Schulen in der ganzen Welt gemeinsam angesehen und die (positiven) Unterschiede zur eigenen Schulumgebung herausgearbeitet.

Besonders gefallen hat den Schüler*innen z.B. der viele Platz samt Freizeitaußenanlagen in der Michaelhouse School in Südafrika. Die vielen Fenster (hell), den Teich, die Windräder und wieder die schöne Natur fanden sie bei der Ming Chuang Elementry School in Taiwan spannend. Wieder andere fanden die Stadium High School in den USA „schön“, weil sie wie ein „Schloss oder eine Burg“ aussieht. Da störte das fehlende Grün die Kinder nicht. 😉

Ergänzend zeigten wir den Kindern dann auch noch innovative Schulkonzepte mit ganz normalen Fotos:  Nicht so toll von der Umgebung her, dafür cool für das begehbare Dach wurde eine Schule in Tokyo bewertet und auch beeindruckt waren sie vom Projekt der Makoko-Floating-School in einem Lagunenslum von Nigeria.

Wunderbar ließ sich anhand der Fotos auch das Thema Partizipation bei der Schulplanung besprechen. Die Kinder überlegten, dass der/die Bürgermeister*in da mitredet, weil der/die „genehmigt, was man wo bauen darf“ und auch die Eltern oder die Frau Direktor – „Damit sie Bescheid weiß“. „Die“ Frau Dir. Ohler, zu diesem Zeitpunkt anwesend wurde natürlich dann direkt gefragt, warum sie mitgestalten möchte und meinte zusammenfassend „Vor allem, dass es für die Kinder gut wird.“ Interessant war, dass die Kinder nicht auf die Idee kamen, dass sie selbst, die Schüler*innen, auch eingebunden werden sollten. Das haben wir natürlich dann schon auch noch eingebracht und damit auch wieder den Bezug zum Forschungsprojekt hergestellt, wo es ganz besonders auch darum geht, die Meinung und Sichtweise der Kinder kennen zu lernen und dann wo möglich und sinnvoll umzusetzen.

Beteiligung von Kindern an Stadtplanungs-Projekten? Aber sicher! Fr. Dir. Ohler schaut auch beim Workshop vorbei.

Entwürfe und Bau der Cardboard Cities

Zu diesem Zeitpunkt waren die Kinder dann schon etwas unruhig, weil sie eigentlich ganz genau genommen VON BEGINN des Workshops AN sofort mit ihren „Karton-Städten“ losbauen wollten. Ihre Pläne haben sie anhand von Leitfragen nur noch oberflächlich überarbeitet:

Entwurf Team „Kuschelbärchen“
Entwurf Team „Redbullkings“
Entwurf Team „Minipopkids & Unicorns“

Und dann ging es los, mit großen und kleinen Schachteln, Flaschenstöpseln, Bechern, Eierkartons und Strohhalmen mit dem Bauen der Schulumgebungen in den Kartons!

Mit begeisterter Intensität, Konzentration, verwickelten Heißkleberkabeln, verschollenen Scheren und Stanleymessern, Papierschnipsel überall und dazwischen den helfenden Händen der Erwachsenen entstanden die verschiedenen Visionen einer zukünftigen Schulumgebung in Vorchdorf. (Detail am Rande: In Vorchdorf wurde im März 2018 ein Architekturwettbewerb abgeschlossen, für den Umbau des VS-NMS Schulkomplexes in einen Bildungscampus mit Schulen und Vereinen – die Schüler*innen und sämtliche andere Bevölkerungsgruppen wurden dabei bereits 2014 in einen partizipativen Prozess eingebunden, der Vor-Ort-Ideen-Werkstatt.)

Team „Action Girls“
Team „The Best“
Team „Minipopkids & Unicorns“

Weitere Bilder der fleißigen Teams gibt’s in unserer Fotogalerie.

Mit der 360° Kamera, die die Kinder schon beim ersten Workshop und in der Forschungsphase kennen gelernt haben, durften jedes Team dann selbst seine Cardoboard-City fotografieren. Diese 360°-Fotos werden von allen teilnehmenden Klassen ca. Mitte Juni auf dieser Website in einer eigenen “Ausstellung” samt Beschreibungen durch die Kinder zugänglich gemacht.

Die anderen versuchten sich gut zu verstecken – 360°!

Für diese beiden Klassen ist die intensive Zeit des Mobility-Projektes vorbei. Nächste Woche können sie noch an einem Moblilitäts-Parcours teilnehmen, bei dem sie via 360° VR-Video einen Flug mitmachen können (Einige Kinder dieser Klassen sind noch nie geflogen.), einen E-Scooter ausprobieren dürfen, ein Mini-Auto via Smartphone ohne Sichtkontakt steuern können und anderes mehr! Sie freuen sich schon auf das Wiedersehen, wir auch 😊

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