Surren von Drohnen erfüllt die Luft, eine elektrische Stadt-Seilbahn lässt bunte Gondeln dagegen lautlos über die Dächer schweben, begleitet von einem Heißluftballon und einem Luftschiff. Am Boden wiederum herrscht reges Treiben, wenn automatisierte Roboter ihren von Stadtbewohner*innen programmierten Routen folgen und Pakete ausliefern, die von Roboterarmen weitergeleitet werden. Währenddessen flitzen auch kleinere Roboter durch die Straßen – nicht immer unfallfrei. Die Bewohner*innen dieser Stadt sind von sehr unterschiedlicher Herkunft und leben in stilistisch sehr verschiedenen Häusern – viele haben Gärten samt Pool und Spielplätze am Boden oder auf den Dachterrassen, wie wir das in Österreich alle kennen. Andere Häuser muten dagegen fremd an, haben schräge Türme, verwinkelte Dächer samt Brücken oder gar unterirdische Zugänge. Bunt sind sie allesamt.

Das Besondere an dieser Stadt ist, dass sie mit wenig Vorplanung von den kleinen und großen Besucher*innen des ARS -Electronica / U19 Create Your World Festival 2018 nach den eigenen Bedürfnissen, Vorlieben und Vorstellungen gebaut und “elektrifiziert” wurde. Inszeniert und pädagogisch begleitet wurde diese Error-City vom Mobility 360° Projektpartner Otelo-Offenes Technologielabor passend zum Thema der heurigen ARS “Error – The Art Of Imperfection”. Die Error-City breitete sich innerhalb von 5 Tagen unter Mithilfe von mehr als 500 Festivalbesucher*innen über eine Fläche von ca. 60m² aus und bildete quasi eine Laborstadt der Zukunft – eine riesige “Cardboard City”.

In der Cardboard City auf der Ars Electronica gibt es einiges zu entdecken.

Verschiedene Mobilitätskonzepte konnten erdacht und erprobt werden und alle Teilnehmer*innen hatten die Möglichkeit, selbst eine Drohne zu steuern und damit auf mehreren Landeplätzen auf Hausdächern innerhalb der Stadt zu landen – reale Kollisionsprobleme mit anderen Transportmitteln inklusive. Zusätzlich konnten die Kinder, Jugendlichen und Junggebliebenen diverse Roboter kennenlernen und bei ihren ersten Codingversuchen so programmieren, dass sie in den Straßen der Error-City möglichst unfallfrei unterwegs waren. Für Teilnehmer*innen mit mehr Vorkenntnissen gab es die Möglichkeit einen Line-Follower zu programmieren. Nach und nach entwickelten sich so Stromversorgungssysteme mit Windrädern oder Photovoltaik-Anlagen ebenso wie Steueruungssysteme für den Verkehr –  z.B. wurden Ampeln digital entworfen, mit dem 3D-Drucker vor Ort ausgedruckt, danach mit entsprechenden Lötbausätzen elektronisch ausgestattet und in der Stadt installiert.

Es wurde fleißig geplant und gebastelt…
...und sogar gelötet.

Eine komplexe Herausforderung, so eine Stadt lebenswert für alle Menschen, die in ihr wohnen zu gestalten und miteinander bzw. nacheinander aus “Fehlern” neue, bessere Ideen für das Zusammenleben zu schöpfen und auch umzusetzen. Sich dann auch wirklich als Bewohner*in der Error-City zu fühlen, ermöglichte die Virtual-Reality Brille, auf der man, die bei Roboter-Kamerafahrten live aufgenommen 360° Fotos und Videos, ansehen konnte – ein Mittendrin-Erlebnis aus der richtigen Perspektive. Begleiten auch Sie uns auf eine Stadtrundfahrt oder einen Stadtrundflug in die Error-City!

Mehr Bilder in der Galerie

 

 

 

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert